Bei einer zwei-tägigen Transpi-Mal-Aktion hat sich der Mädchen*treff Tübingen mit verschiedenen Themen, die die Mädchen* beschäftigen, kreativ auseinandergesetzt. Sie haben Meinungen entwickelt, ausgetauscht und vor allem sichtbar gemacht. Schaut und lest selbst, was die Aktionsgruppe berichtet und was aus ihrer You-matter-Aktion entstanden ist.
Was bewegt dich gerade und wie kannst du es ausdrücken?
Diese Frage stand zu Beginn des Workshops. So vielfältig die Teilnehmenden waren, so vielfältig waren die Themen.
Die Ergebnisse unsere Diskussion haben wir versucht in Forderungen zu formulieren und diese auf kreative Art darzustellen. Die Ergebnisse seht ihr auf den Fotos!
Hier einige ausgewählte Themen unserer zwei Tage:
Die
Verschärfung des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch
in Zusammenhang mit den Debatten in den USA, die Frage welche
Auswirkungen dies auf die Deutsche Gesetzgebung haben wird,
beschäftigte einige von uns in letzter Zeit sehr.
Das Recht, über seinen eigenen Körper bestimmten zu können, sich anziehen zu können wie man möchte ohne belästigt zu werden, sind weitere Themen über die wir uns unterhalten haben.
Natürlich beschäftigen uns auch die Kriege in der Welt. Der Umgang Deutschlands damit bspw. der jüngsten Aufrüstung der Bundeswehr um mehrere Milliarden Euro aber auch Gedanken an die Zivilbevölkerung, die am meisten unter Gewalt und Krieg leidet.
Wir finden es falsch, das flüchtende Menschen aufgrund verschiedener Herkunft so unterschiedlich behandelt werden und andere Möglichkeiten der Teilhabe und der Bleibeperspektiven in Deutschland haben.
Manche von uns sind selbst von Kriegen außerhalb Europas betroffen und mussten unser Herkunftsland verlassen. Ursache ist bspw. der Krieg und die unsichere Situation in Afghanistan. Obwohl wenig darüber berichtet wird, ist die Situation dort, besonders für Mädchen* und Frauen*, aber wirklich auch für alle anderen Menschen sehr bedrohlich. So viele Menschen versuchen dieses Land zu verlassen und nehmen gefährliche Wege auf sich, um Europa zu erreichen. Die Beendigung des Krieges in Afghanistan und Unterstützung für die Zivilbevölkerung sowie eine gleiche Behandlung aller schutzsuchenden Menschen sind die daraus entstandenen Forderungen. In diesem Zusammenhang sprachen wir auch kurz über das Recht, ein Land zu verlassen und in ein neues einzureisen. Der deutsche Pass ist einer der stärksten Pässe der Welt. Mit anderen Pässen kann man schwer in andere Länder einreisen. Das so ein Stück Papier so große Macht besitzt, bestürzt uns.
Ein
weitere wichtiger Themenblock stellte das Thema Menstruation
für uns dar. In diesem Zusammenhang diskutierten wir die Möglichkeit
zusätzlicher Krankheits- oder Urlaubstage für menstruierende
Personen. Aus Erfahrung können wir sagen, dass die Tage der
Menstruation anstrengend sind und unsere Leistungsfähigkeit auf
jeden Fall gemindert ist. Darüber kamen wir zu der Frage, warum
Menstruationsprodukte eigentlich so viel Geld kosten und haben
überlegt, wie das auch anders gehen könnte.
Wir finden:
Menstruationsprodukte sollten jedem Menschen kostenlos zur Verfügung
stehen.
Sonst kann es sein, dass Menschen mit wenig Einkommen,
nicht in die Schule oder die Arbeit gehen können, weil die Produkte
nicht erschwinglich sind. Weniger bis keine Besteuerung oder
kostenlose Verfügbarkeit dieser Produkte an öffentlichen
Einrichtungen wären unser Vorschlag.
Da
wir alle auch noch Schülerinnen sind, beschäftigt uns Schule auch sehr. Besonders den Leistungsdruck spüren wir alle. Aber
auch diskriminierende Erfahrungen - sowohl individueller als auch
struktureller Art - machen viele von uns. Wir werden bspw. anders
behandelt, weil wir einen anderen Glauben haben oder in einem anderen
Land geboren wurden, als die sog. Dominanzgesellschaft. Oft werden
wir auf unsere Herkunft reduziert.
Wir fordern: Schule ohne Rassismus. Lehrende Personen sollten sich mit ihren Vorurteilen auseinandersetzen und jede Schüler*in gleich behandeln!
Bilder und Text vom Mädchen*treff Tübingen